14.8.2024
Das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesarbeitsagentur ist eindeutig: Im Jahr 2023 konnten ganze 35 % aller freien Ausbildungsstellen nicht besetzt werden.
Besonders betroffen waren kleine Betriebe und Branchen wie das Baugewerbe und personenbezogene Dienstleistungen, wo fast die Hälfte aller Ausbildungsplätze unbesetzt blieb.
Was sind die Gründe?
Als Hauptgrund für die unbesetzten Ausbildungsplätze nennen die Betriebe den Mangel an geeigneten Bewerbern. Fast die Hälfte aller Betriebe beklagt, dass sie keine passenden Auszubildenden finden konnten. Zudem spielt das schlechte Image bestimmter Ausbildungsberufe eine wesentliche Rolle. Besonders problematisch ist dies in Bereichen wie der Gastronomie und dem Gesundheitswesen, wo neben dem Image auch die Arbeitsbedingungen als wenig attraktiv gelten.
Die Studie verdeutlicht, dass die Probleme mittlerweile alle Segmente des Ausbildungsmarkts erfasst haben, die zu Beginn der 2010er Jahre noch kaum betroffen waren. Trotz einer gestiegenen Anzahl an Ausbildungsangeboten bleibt die Zahl der unbesetzten Stellen hoch.
Was kann getan werden?
Ein wesentlicher Faktor sind die Arbeitsbedingungen. Hier kann die Teilzeit-Ausbildung eine Lösung sein, die bislang allerdings kaum Anklang gefunden hat. Laut Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr 2022 insgesamt 467.600 Ausbildungsverträge in Vollzeit abgeschlossen, in Teilzeit nur etwa 2.200.
Dabei ist das Modell der Teilzeit-Ausbildung bestimmt für viele potenzielle Bewerber interessant - beispielsweise für Eltern. Seit 2020 steht die Teilzeit-Ausbildung allen offen. In vielen Fällen werden dabei die Auszubildenden und die Betriebe finanziell gefördert.
Autor
Fabian Pohl
Gründer und Geschäftsführer von Azubinet
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